Ein ausgedehnter Brand im Dachstuhl eines großen Mehrparteienhauses an der Landshuter Schützenstraße hat am späten Donnerstagnachmittag für einen äußerst anstrengenden und materialintensiven Einsatz der Feuerwehr gesorgt und zudem leider auch zahlreiche verletzte Personen gefordert.
Zunächst wurden gegen 16:20 die Löschzüge Stadt und Siedlung sowie wenig später noch der Löschzug Achdorf mit einer zweiten Drehleiter zu einem Dachstuhlbrand in der Schützenstraße alarmiert. Die Einsatzkräfte konnten bereits auf der Anfahrt eine starke Rauchentwicklung über dem Objekt wahrnehmen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stellte sich die Lage dann so dar, dass bei Bauarbeiten am Flachdach mehrere Bitumenbahnen in Brand geraten waren und die Löschversuche der Arbeiter vor Ort keinerlei Wirkung zeigten. Die Arbeiter konnten sich daraufhin alle noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, jedoch mussten aus diesem Kreis zahlreiche verletzte Personen von Sanitätern und Notärzten versorgt und in Krankenhäuser eingeliefert werden. Als die ersten Atemschutzträger der Feuerwehr am Dach eintrafen, hatte sich das Feuer bereits in den hölzernen Dachstuhl unter den Bitumenbahnen durchgefressen und breitete sich hier in alle Richtungen aus. Durch die Einsatzkräfte wurde umgehend durch mehrere Atemschutztrupps ein massiver Löschangriff mit Strahlrohren sowie speziellen Löschsystemen für Dachstühle (so genannte Fognails) gestartet.
Parallel wurde das Gebäude zur Sicherheit geräumt. Die evakuierten Personen wurden ebenfalls von Ärzten, Sanitätern und Fachleuten betreut. Auf dem Dach wurden mit mehreren Rettungs- und Kettensägen zahlreiche Öffnungen in den Dachstuhl geschnitten, um so die Flammenausbreitung zunächst einmal aufhalten zu können. Diese Arbeiten waren in kompletter Schutzkleidung mit Atemschutz und bei sommerlichen Temperaturen auf schwarzem Untergrund äußerst schweißtreibend und anstrengend, weshalb im Laufe des Einsatzes von mehreren Landshuter Löschzügen sowie von der Freiwilligen Feuerwehr Piflas zahlreiche Atemschutzträger nachalarmiert wurden. Die Wasserversorgung wurde über zwei fest verbaute Steigleitungen sowie über die Wasserabgänge der beiden Drehleitern sichergestellt. Erst mit dem Einsatz von Mittelschaum, mit dem im Brandbereich der gesamte Hohlraum unter der Verbretterung gefüllt wurde und mit der Schaffung zahlreicher Öffnungen im Dachstuhl konnten die Flammen schließlich gegen 19:30 gelöscht werden.
Seitens der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut waren unter der Leitung von Stadtbrandrat Sebastian Öllerer und Stadtbrandinspektor Martin Dax, die bei Ihrer Arbeit von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung unterstützt wurden, die Löschzüge Stadt, Achdorf, Hofberg, Siedlung und Schönbrunn mit rund 100 Einsatzkräften vor Ort. Neben den Wärmebildkameras der Atemschutztrupps wurde zur Überwachung auch eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt. Hinsichtlich des entstandenen Sachschadens und des Hergangs der Brandentstehung hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Die Gesamtzahl der verletzten Personen liegt nach Kenntnis der Feuerwehr bei insgesamt 11 (4 x schwer, 4 x mittelschwer, 3 x leicht verletzt). Eine Brandwache wird das Objekt in der Nacht nochmals kontrollieren.
Fotos:
FF Landshut