Europäische Fledermausnacht am 26. und 27. August – LBV bietet bayernweit Veranstaltungen zu den sagenumwobenen Jägern der Nacht an
Egal ob Dracula oder Batman: Die schaurig schönen Geschichten über Fledermäuse faszinieren Menschen seit Jahrzehnten. Mit Superhelden und Vampiren haben die kleinen Säugertiere in der Realität zwar nichts zu tun. Viele spannende Talente bergen sie aber dennoch: Fledermäuse sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und rasen mit bis zu 60 Kilometern pro Stunde durch die Dunkelheit. Leider sind die meisten der in Bayern vorkommenden Arten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Anlässlich der 27. Europäischen Fledermausnacht am 26. und 27. August stellt der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) die atemberaubenden Flugkünstler ins Zentrum zahlreicher Veranstaltungen im ganzen Freistaat. „Mit Taschenlampen und Bat-Detektoren können Naturbegeisterte sich gemeinsam mit den Expertinnen und Experten vom LBV auf eine geheimnisvolle Entdeckungsreise machen“, erklärt LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson.
Viele heimische Fledermausarten wie Abendsegler oder Mausohren suchen ab Ende August nach geeigneten Winterquartieren, die ihnen in den kalten Monaten ausreichend Schutz bieten. Die nachtaktiven Flugakrobaten sind nun an manchen Orten besonders gut zu beobachten. „Trotzdem ist es gar nicht so einfach, die schwarze Silhouette der flinken Flugakrobaten in der Dämmerung mit bloßem Auge zu erkennen. Besser klappt es beispielsweise mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren bei einer geführten Fledermauswanderung“, so Angelika Nelson. Der Bat-Detektor macht die ultrahochfrequenten Rufe der sagenumwobenen Tiere, mit denen sie jagen und sich orientieren, hörbar und hilft so, sie zu orten.
Möglich ist eine solche Fledermauswanderung vielerorts im Rahmen der 27. Europäischen Fledermausnacht, die am letzten Augustwochenende stattfindet. Fledermausbegeisterte in über 35 Ländern bieten an diesem Wochenende Exkursionen zu den kleinen Säugetieren an. Auch der LBV lädt anlässlich der Batnight bayernweit zu Veranstaltungen ein. So zum Beispiel zum familienfreundlichen Fledermausfest im Englischen Garten in München, zu einer nächtlichen Schifffahrt am Altmühlsee oder einem Spaziergang in der Ermitage in Bayreuth.
Schutz für Abendsegler, Hufeisennase, Mausohr & Co.
Insgesamt über 25 verschiedene Fledermausarten konnten bisher in Bayern nachgewiesen werden. Darunter die vom Aussterben bedrohte Große Hufeisennase, deren letztes Vorkommen deutschlandweit sich im LBV-Fledermaushaus im oberpfälzischen Hohenburg befindet. Gefährdet sind viele Fledermausarten besonders, weil sie bei ihren nächtlichen Jagdflügen immer weniger Insekten finden, die ihnen als lebensnotwendige Nahrung dienen. Mit ein paar einfachen Tipps kann jedoch nahezu jede und jeder einen Beitrag zu ihrem Schutz leisten: „Ein naturnaher Garten mit heimischen Sträuchern oder einem Fledermausbeet mit nachtblühenden, nektarreichen Blütenpflanzen, wie Seifenkraut oder Nachtkerze kann den kleinen Nachtschwärmern helfen“, so Angelika Nelson. Wer nur einen Balkon hat, der kann die Fledermäuse auch schon mit ein paar insektenfreundlichen Pflanzen unterstützen.
Alle bayernweiten Fledermausveranstaltungen unter www.lbv.de/batnight.
Foto:
LBV/ Thomas Stephan