68 Filme aus ganz Bayern konkurrierten beim Bayerischen Kinder- und Jugend-Filmfestival (BKJFF) in der Dreiflüssestadt um die begehrten Preise
Passau. Insgesamt 68 Filme von Kindern und Jugendlichen aus ganz Bayern gingen beim diesjährigen Bayerischen Kinder- und Jugend-Filmfestival (BKJFF) in das Rennen um die begehrten Filmpreise. Das renommierte Filmfestival findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt und war heuer in Passau zu Gast. Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Oberbürgermeister Jürgen Dupper, stellv. Landrat Hans Koller und BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege überreichten die Preise in den unterschiedlichen Kategorien.
Das Bayerische Kinder- und Jugend-Filmfestival (BKJFF) ist ein Forum für Kinder- und Jugendfilmgruppen. Neben einem interessanten Filmprogramm bieten sich der jungen bayerischen Filmszene viele Möglichkeiten, sich mit anderen Filmschaffenden auszutauschen, Workshops zu besuchen und sich wechselseitig zu vernetzen. Präsentiert werden die besten Filme von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der regionalen Bezirksfestivals. Veranstaltet wird das BKJFF vom JFF-Institut für Medienpädagogik, dem Bayerischen Jugendring (BJR) sowie weiteren Partnern.
Was 1989 mit einer Handvoll filmbegeisterten jungen Menschen begann, ist mittlerweile eine Institution in der bayerischen Jugendfilmszene: Beim BKJFF können bayerische Filmemacher zwischen vier und 26 Jahren ihre kleinen und großen Produktionen einer größeren Öffentlichkeit präsentieren, sich miteinander messen, vernetzen und austauschen. In allen sieben bayerischen Regierungsbezirken und in München werden vorab Bezirksfestivals oder Nominierungsfestivals ausgetragen. Die Sieger dieser Wettbewerbe werden dann den Jurys des BKJFF zur Prämierung mit den Bayerischen Kinder- und Jugend-Filmpreisen vorgelegt. Künstlerischer Pate des diesjährigen Festivals war der in Passau aufgewachsene preisgekrönte Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Tuna Kaptan.
„Filme spielen bei der Entwicklung junger Menschen eine wichtige Rolle“, hebt Medienminister Dr. Florian Herrmann hervor. Filme liefern Vorlagen für Verhaltensmuster, sind spannend und lehrreich und erreichen Heranwachsende auf emotionalem Wege. Das Kino ist dabei als „Lesesaal der Moderne“ zugleich Ort der Unterhaltung und der Bildung. Auch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich betont, dass die Auseinandersetzung mit Filmen einen wichtigen Baustein moderner Medienkompetenz bildet. „Film ist nicht nur ein wichtiges Kulturgut, bewegte Bilder prägen wie kaum ein anderes Medium auch unsere Vorstellungen von der Welt. Sie gehören zu den ersten kulturellen Erfahrungen, die Kinder heute machen. Daher brauchen sie entsprechende Kompetenzen, um Filme kritisch lesen sowie reflektiert und produktiv nutzen zu können.“ Daher sei eigenes filmisches Schaffen in vielerlei Hinsicht bereichernd, wie Dr. Heinrich unterstreicht.
Die Preisträger der einzelnen Kategorien:
Die zwei Kinder- sowie die drei Jugendfilmpreise wurden von Ministerpräsident Dr. Markus Söder gestiftet und durch Medienminister Dr. Florian Herrmann überreicht.
Der Kinderfilmpreis in der Kategorie bis acht Jahre ging an das Mehrgenerationenhaus Waldmünchen (Medienfachberatung Bezirk Oberpfalz) für die Produktion „Der Schatz“. In der Kategorie neun bis zwölf Jahre entschied sich die Kinderjury für „Die ‚perfekte‘ Stadt“ der „Café Krempl Kids“ aus Erlangen. Eine besondere Anerkennung wurde der Video-AG der Grundschule Rieden aufgrund ihres langjährigen Wirkens sowie zahlreicher Produktionen in den vergangenen Jahren zuerkannt. Beim diesjährigen Filmfestival war die Video-AG mit dem Film „Massenhaft Gründe“ vertreten.
Den Jugendfilmpreis in der Altersstufe zwölf bis 16 Jahre erhielt die Gruppe „Filmstars“ für ihre Produktion „Boss for a Day“. Bei den 17- bis 21-jährigen wurde der Film „The Madman“ der Produktionsgruppe „Ainbahnstrasse“ ausgezeichnet. Zudem erhielt Ester Růžičová eine besondere Anerkennung für ihren Film „Pandora“. In der Kategorie von 22 bis 26 Jahre wurde das Staatliche Berufsschulzentrum Schweinfurt für die biographischen Verfilmungen „Beraa & Alaa“ prämiert.
Die Verleihung des von den Bayerischen Bezirken gestifteten Preises in der Kategorie „Medienhochschulen / Junge Professionelle“ nahm Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich für den Bezirk Niederbayern vor. Er betonte dabei, dass Niederbayern nicht nur als Drehort zahlreicher erfolgreicher Produktionen fungiere, sondern auch als Ausbildungsstandort für talentierte Nachwuchsproduzenten einiges zu bieten habe. Den Filmpreis in dieser Kategorie erhielten Kilian Glassner, Fabian Gruber, Anna Meck und Adrian Strohmer für die Produktion „No Limits“.
Den themenbezogenen Sonderpreis des Filmfestivals 2024 konnte der stellvertretende Landrat Hans Koller für den Landkreis Passau an die „Süßratten AG“ für den Film „Their Faces“ verleihen. Den „Preis der Jury“ stiftete die gastgebende Stadt Passau: Oberbürgermeister Jürgen Dupper übergab den Filmpreis an Long Huy Dao für die Produktion „Wenn Du einfach nicht reinpasst“. Die Verleihung des „Preises der Jugendfilmszene“ erfolgte schließlich durch den Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) Dr. Thorsten Schmiege. Diesen Publikumspreis des diesjährigen Filmfestivals konnte sich Erik Hellfeier für „Margherita“ sichern.
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