„Schutzgut MENSCH in den VORDERGRUND stellen“

Staatsminister Christian Bernreiter sagt Unterstützung beim Umspannwerk Rottenburg zu

Bei einer Vorortbegehung haben Anwohner aus Schmidhof bei Hohenthann unter Leitung von Bürgermeisterin Andrea Weiß, Staatsminister Christian Bernreiter und Bundestagsabgeordneten Florian Oßner (alle CSU) die Situation vor Ort gezeigt. Nahe dem Weiler ist das Umspannwerk Rottenburg auf 16 Hektar geplant. Die Bewohner von Schmidhof fürchten aufgrund der Nähe von 160 Metern eine dauerhafte Lärmbelastung durch einen Summton. Zudem sind massive Erdbewegung nötig, um das Umspannwerk in die Landschaft zu integrieren, was weitere Probleme nach sich zieht.

Erdbewegungen und Wohnbebauung als Argumente

Bürgermeisterin Weiß betonte, dass niemand das Umspannwerk und somit die notwendigen Infrastruktureinrichtungen zur Energiewende in Frage stellt. Dennoch brauche es verträgliche Lösungen für alle, so Weiß. Der aktuell geplante Standort nahe Pfifferling und Schmidhof lässt nur einen Abstand von 80 Metern zur nächsten Wohnbebauung in Pfifferling zu. Zudem bedarf es Erdaufschüttungen von bis zu 15 Metern. Die ausführende Betreibergesellschaft Tennet konnte bisher nicht schlüssig darlegen, warum alternative Standorte wie Pfeffendorf oder Inkofen nicht in Frage kommen. Hier könnten Abstände bis zu 500 Metern eingehalten werden und Erdbewegungen wären kaum notwendig.

Infrastrukturpolitiker Oßner, der seit einem Jahr mit Anwohnern und Tennet im engen Austausch steht, sieht hier auch Handlungs- und Klärungsbedarf: „Die extremen Erdbewegungen und die hohen Hangschüttungen unmittelbar vor der Haustür sind für die Anwohner nicht zumutbar. Zumal vernünftige Alternativstandorte mit größerem Abstand zur Wohnbebauung sowie weniger Natureingriffen möglich sind und auch kostentechnisch darstellbar wären. Hier braucht es eine Lösung, welche das Schutzgut Mensch in den Vordergrund stellt.“

Mangelnde Kommunikation durch die Verantwortlichen

Christian Bernreiter, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, konnte sich bei der Begehung der drei Standorte selbst ein Bild von der Lage machen. Die Anwohner kritisierten vor allem die Kommunikation durch Tennet und dem zuständigen Bayerischen Wirtschaftsministerium. Die zugesagte Informationsveranstaltung von Januar fand bis heute nicht statt. Die Grundlage der Entscheidungsmatrix, die für die Priorisierung des Standorts Pfifferling verantwortlich ist, wurde bisher nicht offengelegt. Die Bewohner von Schmidhof fürchten, dass ihnen die Zeit davonläuft. Sie baten Bernreiter inständig um Unterstützung. Er sagte zu, die zuständigen Stellen anzusprechen, um die beiden vorgeschlagenen Alternativen nochmals sorgfältig prüfen zu lassen: „Wir müssen die Menschen bei wichtigen Infrastrukturmaßnahmen mitnehmen, um Akzeptanz zu schaffen und Vertrauen in die Politik nicht unnötig zu verspielen“, so der Staatsminister unter Zustimmung von Weiß und Oßner.

 

Bildunterschrift:
Bürgermeisterin Andrea Weiß (4.v.r.) und die Anwohner von Schmidhof zeigten Staatsminister Christian Bernreiter (3.v.r.) und Bundestagsabgeordneten Florian Oßner (2v.r.) den geplanten sowie zwei alternative Standorte für das Umspannwerk Rottenburg.
Foto:
Maria Rohrmeier

 

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