Eine STERNSTUNDE für die INKLUSION in NIEDERBAYERN

Einweihung von Berufsschulstufe, Heilpädagogische Tagesstätte und Offene Hilfen in Regen

Regen. In der Kreisstadt Regen wurde am Freitag ein Gebäude der Lebenshilfe eingeweiht, in dem erstmals Einrichtungen unter einem Dach vereint sind, die bisher immer getrennt voneinander waren. Die Ehrengäste bezeichneten das Projekt der Lebenshilfe im Landkreis Regen deshalb als Leuchtturm für ganz Bayern, denn diese Kombination ist sogar im Freistaat bisher einmalig.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich lobte den „lösungsorientierten Pragmatismus“ der Verantwortlichen und war der Meinung, dass man angesichts knapper werdender finanzieller und personeller Ressourcen künftig genau das brauche: „Personal und Flächen neu denken, um weiterhin alle so gut es geht betreuen zu können.“ Neue Wege seien für Verwaltungen auch deshalb schwierig, weil man die Folgewirkungen auf andere Projekte bedenken müsse. „Doch die Mitarbeiter des Bezirks haben dieses Vorhaben von Anfang an unterstützt.“

Kinder und Jugendliche werden in dem Gebäude von klein auf begleitet – über eine inklusive Kinder- und Jugendarbeit, die heilpädagogische Tagesstätte, die Offenen Hilfen, Einzeltherapie, Jugendtreff und Kinderprogramm und später auch mit einer eigenen Berufsschulstufe.

Dieses „Alles unter einem Dach“ führte zu mehreren Umplanungen, erweitertem Raumprogramm sowie zeitlichen Verzögerungen und Kostensteigerungen. „Was hier geschaffen wurde, war nur gemeinschaftlich zu stemmen“, hob der Lebenshilfe-Geschäftsführer Jochen Fischer hervor. Er bedankte sich bei allen Unterstützern und Fördergebern, sowohl beim Bezirk als auch beim Freistaat Bayern und besonders auch bei „Sternstunden e.V.“, die nach der Kostensteigerung ihre Unterstützung (die aus privaten Spenden besteht) von einer auf zwei Millionen Euro erhöht hatten. Bei insgesamt 6,4 Millionen Investition verblieb dennoch ein Eigenanteil von rund zwei Millionen bei der Lebenshilfe selbst.

Die Lebenshilfe-Landesvorsitzende und ehemalige Sozialministerin Carolina Trautner sprach von einer Neuausrichtung vor Ort, die dieser „Leuchtturm“ nun ermögliche. „Junge Menschen lernen hier, arbeiten hier und verbringen ihre Freizeit gemeinsam. Besser geht’s nicht“, befand sie, da zudem wegen der zentralen Lage des Hauses die Einbindung in das gesellschaftliche Leben vor Ort aktiv gelebt werden kann.

Für Regierungspräsident Rainer Haselbeck war vor allem die gemeinsame Investition von kommunaler, staatlicher und privater Seite einzigartig und befand die Einweihung als „wahre Sternstunde“. Das freute auch Landrat Dr. Ronny Raith, für den das neue Gebäude nicht nur eine Bereicherung für die Stadt, sondern den gesamten Landkreis Regen ist.

Nachdem das Gebäude noch den kirchlichen Segen erhalten und die Schüler für ihre musikalischen Einlagen beim Festakt großen Applaus bekommen hatten, konnte das neue Gebäude ausgiebig besichtigt werden.

Im Bild:
Freuten sich über die Einweihung (v.l.) die beiden Pfarrer Matthias Schricker und Marco Stangl, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Lebenshilfe-Landesvorsitzende Carolina Trautner, Landrat Dr. Ronny Raith, Vorsitzende der Lebenshilfe Regen Bernadette Wagenbauer, Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Regen Tanja Sixt, Bürgermeister Andreas Kroner und Geschäftsführer der Lebenshilfe Regen Jochen Fischer.
Foto:
Bezirk Niederbayern, Manuela Lang

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