Kreisrechnungsprüfungsausschuss besichtigt Neubau in Essenbach
Sie prüfen jährlich Unmengen an Zahlen, sie beurteilen die Haushaltsführung des Landkreises und haben dabei stets seine Wirtschaftlichkeit im Blick: Der Rechnungsprüfungsausschuss des Landkreises Landshut.
Die Mitglieder um ihren Ausschussvorsitzenden Josef Klaus (CSU) beschränken sich dabei nicht nur auf Buchungsvorgänge und Belege – sie machen sich selbst ein Bild von den Einrichtungen des Landkreises: So auch vom Neubau des Landratsamtes Landshut in Essenbach.
Durch die Gründung eines Kommunalunternehmens LAKUBAU für den Bau des neuen Landratsamtes hat sich der Landkreis für dieses große Bauvorhaben nicht nur wirtschaftliche Erleichterungen in der Durchführung geschaffen, sondern auch die Finanzierung des Projektes an einer Stelle transparent dargestellt.
„Dass ein solches Bauvorhaben nicht aus dem kommunalen Haushalt selbst finanziert werden kann, ist nachvollziehbar und auch nicht wirtschaftlich. So konnte sich LAKUBAU ein Darlehen über 55 Millionen Euro zu einem äußerst niedrigen Zinssatz (unter ein Prozent) sichern, das 30 Jahre festgeschrieben ist. Von diesem Darlehen sind bereits rund sechs Millionen Euro ordentlich getilgt worden“, erklärte Stöckl.
Durch die Tatsache, dass LAKUBAU dieses Gebäude erbaut und der Landkreis als Mieter agiert, kann dieses Vorhaben 30 Jahre lang mit weniger als einem Prozentpunkt der Kreisumlage gedeckt werden, da durch den Neubau weitere Mietkosten insgesamt wegfallen würden – sei es das Kreisjugendamt in Altdorf, das TÜV-Gebäude in Ergolding, aber auch die Platznot von LAKUMED, die sonst auf andere Art gelöst werden müsste, was in diesem Zeitraum wahrscheinlich mit rund 50 Millionen Euro zu Buche schlagen würde.
Die reinen Baukosten für das Landratsamt sind auf rund 75 Millionen Euro gedeckelt. Noch vor den enormen Preissprüngen in der Baubranche und dem sich daraus entwickelnden Baupreisindex (rund 40 Prozent) wurde bereits ein dynamischer Kostendeckel, gebunden an die Entwicklung der Baupreise, beschlossen. Würde dieser voll zum Tragen kommen, dürfte das Landratsamt insgesamt rund 105 Millionen Euro kosten. Aktuell liegt die Kostenprognose bei vollständiger Vergabe aller Gewerke bei rund 99
Millionen Euro, also nach wie vor unter dem indizierten Kostendeckel. „Der laufende Unterhalt des neuen Gebäudes wird von LAKUBAU bestritten, der Landkreis Landshut tritt hier als Mieter auf“, stellte der Vorstandsvorsitzende Thomas Stöckl klar.
Der Umzug ist des Landratsamtes ist ab Ende September geplant. Der 6. Oktober wird aller Voraussicht nach der erste Öffnungstag am neuen Standort sein.
Begleitet wurden die Ausschussmitglieder vom Kreisrechnungsprüfer Karl-Heinz Fischer und dem Geschäftsleitenden Beamten Peter Poesze.