Auf Einladung der ÖDP besuchten vor kurzem der Landesvorsitzende Dr. Norbert Schäffer vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und die Landesvorsitzende Agnes Becker der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) das Regionalkollektiv (RK) im Landshuter Westen.
Deren Vorstandsmitglieder Annette Theissen und Iveta Stefanides berichteten, dass ihre Genossenschaft im Landshuter Westen auf knapp sieben Hektar regional, saisonal, ökologisch und solidarisch mehr als 60 verschieden Gemüsearten anbaut. „Das heißt kurze Wege, frischer geht nicht, nichts wird weggeworfen“, so Theissen. Einmal in der Woche wird das Bio-Gemüse an die Haushalte verteilt. „Viele Mitglieder zahlen mehr als den offiziellen Kistenpreis. Diese Solidarität macht es möglich, dass auch Mitglieder Gemüse in Bio-Qualität beziehen können, die es sich sonst kaum leisten können“, erläutern die Vorstände und führen fort „wir wünschen uns sehr, dass noch mehr Menschen zu uns stoßen, und als Miteigentümer der Genossenschaft quasi ihr eigenes Gemüse genießen.“
Veronika Stanglmayr von der Öko-Modellregion (ÖMR) Landshut erklärte die Hintergründe der Öko-Modellregion und wie diese bei der Ausweitung des Öko-Landbaus und der besseren Verfügbarkeit von regionalen Bio-Lebensmitteln unterstützen kann. Laufende Projekte der ÖMR sind der Aufbau von verschiedenen Wertschöpfungsketten, eine Erhöhung des Bio-Anteils in der Außerhausverpflegung, oder die Förderung von Öko-Kleinprojekten. Zudem findet im September wieder die Bio-Brotbox-Aktion statt, bei der rund 2500 Erstklässler in Stadt und Landkreis Landshut eine Brotbox mit regional erzeugten Bio-Lebensmitteln erhalten.
ÖDP-Stadträtin Elke März-Granda informierte, dass Stadt und Landkreis Landshut an der gesetzlichen Zielsetzung, die Ökolandbaufläche bis 2025 auf mindestens 20 Prozent zu steigern, kläglich gescheitert sind. „Gerade einmal 9 Prozent haben wir vor Ort erreicht, im Vergleich dazu liegt der Freistaat Bayern aktuell bei circa 14 Prozent“, resümierte die Politikerin. Umso unverständlicher zeigten sich die Anwesenden darüber, das im Flächennutzungsplan der Stadt auf einem beträchtlichen Teil dieser wertvollen Öko-Flächen Wohnbauflächen geplant sind und damit eine Zielerreichung konterkarieren.
„Auch die Stadtwerke setzen mit Ihrem Wasserschutzkonzept im Westen auf ökologischen Landbau, um das Trinkwasser für die Landshuter Bürger von Nitraten und sonstigen Schadstoffen freizuhalten“, betonte März-Granda.
Neben dem Gewässerschutz trägt der Ökolandbau zum Tierwohl, zur Steigerung der Artenvielfalt, zum besseren Hochwasserschutz und zum Klimaschutz bei. „Je schneller die Umstellung auf ökologischen Landbau erfolgt und je größer die Öko-Anbaufläche ist, umso größer ist die Umweltentlastung und Kosteneinsparung für die Gesellschaft“, ist sich Heiko Helmbrecht, Vorsitzender und OB-Kandidat der ÖDP, sicher.