„Einfach Machen“ – Fit und fokussiert durch den Arbeitsalltag

„Gesundheit schätzt man erst, wenn man sie verloren hat.“

Die mehrfache Olympiasiegerin und AOK Bewegungsbotschafterin Laura Dahlmeier sowie der Sportwissenschaftler Dr. Anton Schuhegger bei der AOK Landshut.

 

Bewegungsmangel im Berufsalltag – zu diesem Thema hat die AOK Landshut im Rahmen der BGM (Betriebliches Gesundheits Management) Expertinnen und Experten eingeladen, um darüber mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern zu diskutieren. Laura Dahlmeier und Dr. Anton Schuhegger sollten ihre selbst gemachten Erfahrungen den Zuhörerinnen und Zuhörern im Veranstaltungsraum der AOK vermitteln.

Die mehrfache Olympiasiegerin Laura Dahlmeier hat überraschend vor vier Jahren ihre sehr erfolgreiche Biathlon-Karriere überraschend an den Nagel gehängt. Heute absolviert sie ein Studium der Sportwissenschaften und die Ausbildung zur Bergführerin, arbeitet als TV-Expertin für das ZDF, realisiert zusammen mit ihren Partnern spannende Projekte und verbringt als ambitionierte Alpinistin viel Zeit in den Bergen.

Dr. Anton Schuhegger, studierte Sportwissenschaften an der Technischen Universität München. Bis 2000 leitete er die medizinischen Trainingstherapien ambulanter Rehazentren in München und Hamburg. Der Schwerpunkt lag in der Nachbehandlung von Knie-, Hüft-, Wirbelsäulen- und Schulterverletzungen.

Der Arbeitsalltag vieler Menschen ist heutzutage durch Bewegungsmangel, sei es langes Stehen oder Sitzen, geprägt. Damit wird insbesondere der größte Teil der aktiven Zeit des Tages durch ein monotones, stark reduziertes Bewegungsverhalten bestimmt.

Mitunter bleiben diese Entwicklungen nicht ohne Folgen für die körperliche Gesundheit von Beschäftigten. So verursachten beispielsweise Muskel-Skelett-Erkrankungen im Jahr 2022, 17,3 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage.

Zwar wissen die meisten Menschen um die gesundheitliche Bedeutung körperlicher Aktivität, sie schaffen es aber oft nicht, diese in ihren Berufsalltag zu integrieren, meint Dr. Anton Schuhegger. Ungünstige körperliche Belastungen sollten reduziert und bewegungsförderliches Arbeiten sich in der Belegschaft etablieren. Erfolgversprechende Angebote und Rahmenbedingungen die dabei unterstützend seien, müssen die Grundlage sein, für weniger körperliche Belastung. Gesunde Mitarbeiter leisten mehr. Auch deshalb stehen Arbeitgeber in der Pflicht, ihre Mitarbeiter auch bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. Check-ups für Mitarbeiter sei eine Investition, die sich lohnt.

Eine aktive Pause im Arbeitsleben einzulegen bringt wieder Schaffenskraft in den Körper. Hier heißt es total abschalten, den Körper abklopfen und mit leichten Körperbewegungen dabei den Hippocampus zu ordnen. Der Hippocampus ist ein Teil des limbischen Systems und ist funktionell vor allem an der Bildung und Aufrechterhaltung von Gedächtnisinhalten sowie an Lernprozessen beteiligt. Bei der Einspeicherung neuer Gedächtnisinhalte spielt der Hippocampus die entscheidende Rolle – wem er fehlt, der kann sich nichts Neues merken.

Wichtig sei es den inneren Schweinehund zu überwinden, so Dr. Schuhegger, um den Körper zu ertüchtigen. Denn Bewegung bedeutet Sauerstoff für das Gehirn. Je mehr Sauerstoff sich im Gehirn befindet, umso schneller reagiert es. Um die Schnelligkeit des Gehirns zu testen, gäbe es den Stroop-Test, der auch im Internet mit zahlreichen Möglichkeiten angeboten wird. Im Vordergrund steht dabei das richtige Zuordnen von Farben und Bildern, wobei vor allem die Reaktionszeit eine wichtige Rolle spiele.

Sich einfach mehr bewegen und sich Ziele setzten, heißt die Devise von Dr. Schuhegger. Nach einer Sportart suchen, die man gerne ausführt, die zu einem passt und die man regelmäßig betreibt, trägt zur Gesundheit und körperlichem Wohlbefinden bei. Gute Gewohnheiten solle man in seinem Tagesablauf etablieren, so der Sportwissenschaftler Dr. Anton Schuhegger.

Was Laura Dahlmeier wollte, wusste sie schon als Kind sehr genau. Bereits als Grundschülerin träumte sie vom Olympiasieg. Sie absolviert heute ein Studium der Sportwissenschaften und die Ausbildung zur Bergführerin, arbeitet als TV-Expertin für das ZDF, realisiert zusammen mit ihren Partnern spannende Projekte und verbringt als ambitionierte Alpinistin viel Zeit in den Bergen. „Ich habe immer schon Sport mit meinen Eltern gemacht und wenn ich was mach`, mach ich`s gscheid“, erzählte die vielfache Olympiasiegerin und ehemalige Biathletin Laura Dahlmeier, die 2019 ihre Karriere mit nur 25 Jahren konsequent und selbstbestimmt beendete in einem Interview, geführt von der Moderatorin Luisa Filip. Denn gemeinsam Sport treiben mache eben wesentlich mehr Spaß, als alleine durch die Landschaft zu rennen. Bewegung ist alles für Laura. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Sport gibt, der keinen Spaß macht, so Dahlmeier. „Einfach machen“, dann funktioniert es auch. Es gäbe heute so viele Angebote um Sport zu treiben, „ich mache Sport, weil er mir guttut, mit Gummiband oder nicht“, ist das Resümee der ehemaligen Biathletin.

Eine Bewegungspause für die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer der AOK-Veranstaltung mit einem Gummiband und Dahlmeier als Instruktorin, war ein weiterer Programmpunkt des Nachmittags.

Marion Seher, Gesundheitsfachkraft der AOK-Direktion Landshut Kelheim stellte Angebote der AOK Bayern zum Thema „Bewegungsförderliches Arbeiten“ vor.

Nach einem Imbiss und „meet and greet“, verabschiedeten sich die Expertin Laura Dahlmeier und der Experte Dr. Anton Schuhegger von den nun stark sportlich inspirierten Besucherinnen und Besucher der AOK Veranstaltung.

– hjl –

 

Bildbeschreibung von links:
Moderatorin Luisa Filip, Laura Dahlmeier, Dr. Anton Schuhegger im Interview.
Fotos:
h.j.lodermeier

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