Etabliertes ERFOLGSREZEPT: Das niederbayerische „WASSERSCHUTZBROT“

Trink- und Grundwasserschutz-Projekt wächst weiter: acht neue Wasserschutzbäckereien mit dabei – Regierungspräsident Rainer Haselbeck zeichnet Neuzugang mit Urkunden aus

Landwirte, Müller, Bäcker und Wasserversorger – gemeinsam bilden sie den Vierklang des niederbayerischen Erfolgsprojektes: dem „Wasserschutzbrot“. Mit dem Kauf des Brotes tragen – neben seinen „Machern“ – auch Verbraucher aktiv zum Trink- und Grundwasserschutz bei. Die Initiative, die von der Regierung von Niederbayern unterstützt wird, fährt seit ihrem Start vor vier Jahren dauerhaft auf der Erfolgsspur. Regierungspräsident Rainer Haselbeck hat am Montagvormittag bei einem Pressetermin an der Regierung von Niederbayern weitere acht neue Wasserschutzbäckereien willkommen geheißen und sie für ihr Engagement für den Trink- und Grundwasserschutz mit einer Urkunde ausgezeichnet. Mit dem erfreulichen Neuzugang sind das Wasserschutzbrot und weitere Backwaren aus Wasserschutz-Weizen schon jetzt fast in ganz Niederbayern erhältlich.

Gerademal mit einem Landwirt, einem Müller und fünf Bäckern – den, aus heutiger Sicht, vorausschauenden Wasserschutzbrot-Pionieren – startete die Initiative vor vier Jahren. Seitdem setzt sie ihren jährlichen Wachstumskurs fort: Mittlerweile sind es 12 Landwirte, 4 Mühlen und 16 Bäcker. Auch die Anbaufläche hat sich verzwanzigfacht und ist von fünf Hektar im ersten Jahr auf nunmehr über 100 Hektar gewachsen.

                                                   Wasserschutzbrot Akteure berichten aus der Praxis
Im Rahmen der Pressevorstellung gaben (von rechts) Müller Thomas Hacker aus Velden, Landwirt Christian Nirschl aus Frontenhausen, die Bäcker Christoph und Michael Schleich aus Frontenhausen (Hauptfiliale) sowie Markus Schmitz von der Wasserversorgung Mittlere Vils (Aham) kurze Berichte aus der Praxis.

Nachvollziehbar, dass Regierungspräsident Rainer Haselbeck beim Pressetermin von einer „regionalen Erfolgsstory“ sprach: „Sie setzen sich aktiv für den Trink- und Grundwasserschutz ein und ziehen dafür, vor allem zum Wohl der Verbraucher, gemeinsam an einem Strang“, betonte Haselbeck beim Termin, an dem auch die zahlreichen Partner der Initiative teilnahmen. Er dankte den niederbayerischen Wasserschutzbrot-Machern ausdrücklich für ihre Unterstützung: „Mit Ihnen steht und fällt alles. Bitte machen Sie weiter so! Je mehr Landwirte, Mühlen und Bäcker mitwirken, umso besser. Denn der Schutz unseres kostbaren Guts Grundwasser kann nicht genug Mitstreiter haben.“

Seit diesem Jahr zählt auch die Landshuter Berufsschule 1 zu den Wasserschutzbrot-Unterstützern: „Das freut mich besonders, weil hier schon bei jungen Menschen ein Bewusstsein für Grundwasserschutz geschaffen wird und sie von Anfang an die handwerkliche Kompetenz erlernen, mit Wasserschutzmehl zu arbeiten“, ergänzte der Regierungspräsident.

Eine Backkunst, die gekonnt sein will, weil beim „Wasserschutzbacken“ ein vergleichsweise geringerer Eiweißgehalt zum Tragen kommt – was aufs Grundprinzip der Initiative überleiten lässt:

Die Wasserschutz-Landwirte verzichten beim Anbau ihres Weizens auf die letzte Stickstoff-Gabe vor der Ernte. Denn weniger Dünger bedeutet, dass weniger Nitrat in das Grundwasser gelangen kann. So schützen die Landwirte aktiv das Trinkwasser.

In einem nächsten Schritt vermahlen Mühlen aus der nahen Umgebung den Wasserschutz-Weizen zu Wasserschutz-Mehl. Dieses Mehl gelangt dann ausschließlich an die am Projekt beteiligten Bäckereien, die auch aus dem weniger gedüngten Weizen mit geringerem Eiweißgehalt dank ihrer handwerklichen Kompetenz hochwertige Wasserschutz-Backwaren herstellen.

Durch die bewusste Kaufentscheidung in einer Wasserschutz-Bäckerei trägt auch der Kunde direkt zum Grund- und Trinkwasserschutz bei und erhält gleichzeitig ein regionales Produkt, dessen Herkunft transparent vom Acker bis zur Ladentheke dargestellt werden kann.

Ein Erfolgsrezept, dessen Zutaten sich aus dem Zusammenwirken von landwirtschaftlichem Anbau, regionaler Verarbeitung und dem Lebensmittelhandwerk zusammensetzen.

Mittlerweile gibt es das Wasserschutzbrot und auch weitere Backwaren aus Wasserschutz-Weizen in sieben von neun niederbayerischen Landkreisen: in Deggendorf, Dingolfing-Landau, Kelheim, Landshut (auch Stadt), Straubing-Bogen, Passau und Rottal-Inn.

Ebenso einen Anteil daran, dass sich die Initiative in Niederbayern etabliert hat, haben neben ihren Partnern auch die Projektverantwortlichen, die im Regierungsbezirk die Werbetrommel für das Projekt rühren. Darunter Projektleiter Reimund Neumaier, für den es aufgrund seines anstehenden wohlverdienten Ruhestands die letzte der jährlichen Pressevorstellungen war. Regierungspräsident Rainer Haselbeck hob Neumaiers Engagement hervor und schloss ihn ebenfalls in seinen Dank mit ein: „Sie haben von Beginn an hochmotiviert angepackt und die Initiative mit viel Begeisterung und Herzblut angeschoben. Ihr Einsatz für das Wasserschutzbrot ist vielerorts buchstäblich auf fruchtbaren Boden gefallen. Dass die Initiative wächst und gedeiht – und dass die Erfolgsstory „Wasserschutzbrot“ fortgeschrieben werden kann, ist maßgeblich auch Ihr Verdienst.“

Erhältlich sind die regional und wasserschonend hergestellten Backwaren in über 50 Bäckereifilialen. Eine Übersicht der Verkaufsstellen ist auch online unter www.wasserschutzbrot.de/verkaufsstellen zu finden.

Weitere Partner sind freilich willkommen: Wer sich der Initiative „Wasserschutzbrot Niederbayern“ anschließen möchte, kann sich gerne an die Regierung von Niederbayern unter Telefon 0871-8081446 oder per E-Mail an wasserwirtschaft@reg-nb.bayern.de wenden.

Weitere Informationen sind unter www.wasserschutzbrot.de zu finden.

 

Bildunterschrift:
RP Rainer Haselbeck gemeinsam mit neuen Wasserschutzbaeckereien
Sie setzen sich aktiv für den Grundwasserschutz ein: die Unterstützer des „Wasserschutzbrot Niederbayern“. Regierungspräsident Rainer Haselbeck (Mitte) hieß am Montag weitere Mitstreiter willkommen. Das Foto zeigt Projektleiter Niederbayern, Reimund Neumaier, den Schulleiter der Berufsschule 1 Landshut, Reinhold Ostermaier, Martin Günthner von der Bäckerei Günthner (Bruckberg), Christian Dischinger von der Bäckerei Dischinger (Wallersdorf), Armin Riesinger von der Bäckerei Riesinger (Künzing), Regina und Maritta Brummer von der Bäckerei Brummer (Hirschbach), Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Franz Wenninger-Kreuzer von der Konditorei Kreuzer (Stadt Landshut), Stephan Wolloner von der Bäckerei Wolloner (Gerzen), Claus Neudecker von der Bäckerei Neudecker (Vilslern), die Gesamtprojektkoordinatorin Katharina Meyer sowie Georg Strohmaier von der Bäckerei Strohmaier (Oberschneiding).

 

Foto: Regierung von Niederbayern

 

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