Holetschek wirbt bei Schülerinnen und Schülern für den Pflegeberuf  

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister: Wir benötigen heute und vor allem in der Zukunft deutlich mehr Pflegepersonal

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek will verstärkt Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung oder ein Studium in der Pflege motivieren. Holetschek betonte am Freitag anlässlich einer Theateraufführung im Rahmen der Projektwoche „szenische Berufsberatung Pflege“ des Vöhlin Gymnasiums im schwäbischen Memmingen: „Wir brauchen jetzt und vor allem in der Zukunft deutlich mehr Pflegepersonal. Es ist deshalb eines meiner großen Anliegen, dass wir mehr junge Menschen für Pflegeberufe begeistern.“

Holetschek ergänzte: „Im Laufe der Projektwoche ‚szenische Berufsberatung Pflege‘ wollen wir jungen Menschen den enorm wichtigen Pflegeberuf näherbringen und den Schülerinnen und Schülern ein realistisches Bild vom Berufsalltag professioneller Pflegekräfte vermitteln. So trägt das Projekt in herausragender Weise zur Wertschätzung für den Pflegeberuf bei und hilft, das Image des Pflegeberufs zu verbessern. Denn es steht völlig außer Frage: Die Pflege ist ein Berufsfeld mit Zukunft!“

Im Rahmen der Projektwoche „szenische Berufsberatung Pflege“ besucht der Theaterpädagoge Jean-François Drožak seit 2011 im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung jeweils für eine Woche Schulen und erarbeitet gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern und Pflegefachpersonal ein Theaterstück. Das Theaterstück wird am Ende der Woche vor der gesamten Schule aufgeführt. Seit 2011 konnten mit dem Theaterprojekt etwa 64.000 Jugendliche an 128 bayerischen Schulen zum Pflegeberuf in Bayern erreicht werden – pro Projektwoche sind es bis zu 500 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. Für das Schuljahr 2023/2024 sind 24 Theaterprojektwochen geplant.

Der Minister betonte: „Die Pflege ist ein hochkomplexes, anspruchsvolles und dabei unglaublich bedeutendes Berufsfeld. Unsere Pflegekräfte zeichnen sich durch hohe medizinische, psychologische, soziale und persönliche Kompetenzen aus. Der Beruf bietet zudem eine große Vielfalt an Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. Aber wir haben zu wenige Pflegekräfte.“

Holetschek ergänzte: „Ich setze mich deshalb ausdrücklich dafür ein, dass Menschen, die in der Pflege tätig sind, bessere Arbeitsbedingungen, eine angemessene Bezahlung und attraktive Weiterentwicklungsmöglichkeiten haben. Pflegeberufe und darunter fällt auch die Ausbildung und das Studium müssen attraktiver und bekannter werden – sonst steuern wir sehenden Auges auf einen Generationenkonflikt zu!“

Die zunehmende Komplexität der pflegerischen Versorgung erfordert einen Qualifikationsmix innerhalb des Pflegewesens. 2020 wurde ergänzend zur beruflichen Pflegeausbildung eine Grundlage zur grundständigen Akademisierung des Pflegeberufs geschaffen. Mit dem Studium an der Hochschule erhält man neben der Berufszulassung zusätzlich einen Bachelorabschluss.

Der Minister sagte: „Aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung und des bestehenden Mangels an Pflegefachkräften hat Bayern im Wintersemester 2022/2023 die Pflegestipendienrichtlinie eingeführt. Wir sind damit das einzige Bundesland, das seine Pflegestudierenden mit einem Stipendium finanziell unterstützt – aber das muss es uns doch wert sein!“

Im Rahmen des Studiengangs Pflege können Vollzeit-Studierende an einer vom StMGP genehmigten bayerischen Hochschule ab dem 2. Fachsemester längstens über 36 Monate einen monatlichen Festbetrag von bis zu 600 Euro erhalten. Im Gegenzug verpflichten sich die Zuwendungsempfänger eine sozialversicherungspflichtige Erwerbstätigkeit im Mindestumfang von 72 Monaten aufrechtzuerhalten.

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Archiv DIESUNDDAS/hjl

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