Bereits zum achten Mal veranstaltet das Kulturteam des Haus International in Kooperation mit dem Kinoptikum vom 17. bis zum 19. Juli ein Filmwochenende im Freien neben der Rochuskapelle.
Gezeigt werden unter dem Motto „Andere Welten“ drei Filme aus verschiedenen Ländern – in der Regel in den Originalsprachen mit deutschen Untertiteln. Bei Schlechtwetter werden die Filme in der Rochuskapelle gezeigt. Die Filmnächte finden im Rahmen des Landshuter Kultursommers statt.
Als Auftakt wird am Donnerstag, 17.7. der Film “ Drei Gesichter“ des iranischen Regisseurs Jafar Panahi in farsi und deutsch gezeigt (Iran 2018). Eine bekannte iranische Schauspielerin erhält eine Videobotschaft eines weiblichen Fans. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem Regisseur Jafar Panahi, macht sie sich auf die Suche nach dem Mädchen. Die Reise in den Norden Irans bringt überraschende Begegnungen: Dorfbewohner, die ein-spurige Bergstraßen mit cleveren Hupe-codes passierbar machen; alte Frauen, die in ausgehobenen Gräbern Probe liegen, und potente Zuchtbullen, die den Weg versperren. Mit Jafar Panahi, der in Cannes gerade die Goldene Palme 2025 gewonnen hat, reisen wir in seinem liebevollen Roadmovie auf einer pointenreichen Fahrt durch seine Heimat. Mit Humor und Herzlichkeit gelingt ihm ein hoffnungsvolles Plädoyer für Freiheit und Menschlichkeit.
Am Freitag, 18.7. geht es weiter mit dem Film „Crossing – auf der Suche nach Tekla“ von Regisseur Levan Akin in georgisch, türkisch, englisch und deutsch (Schweden, Dänemark, Frankreich, Türkei, Georgien 2024). Eine pensionierte Lehrerin hat ihrer verstorbenen Schwester das Versprechen gegeben, ihre verschollene Nichte wiederzufinden. Zusammen mit einem Jugendlichen, der seinen trostlosen Lebensumständen entfliehen will, macht sie sich von Georgien aus auf den Weg nach Istanbul, um die von der Familie verstoßenen Transfrau zu suchen. Das anspruchsvolle Drama erzählt eine kraftvolle, grundsätzlich hoffnungsvolle Geschichte über Solidarität und Gemeinschaft in einer von Repressionen und Marginalisierung betroffenen Community. Dabei fungieren Musik und Bewegung – zwischen Nationen, Sprachen, Geschlechtern, Generationen – als tragendes Motiv.
Zum Abschluss am Samstag, 19.7. wird der Film „Unsere kleine Schwester“ (Japan 2015) von Hirokazu Koreeda in japanisch und deutsch gezeigt. Seit einigen Jahren leben die Schwestern Yoshino, Sacchi und Chika zusammen im alten Haus ihrer Großmutter in einem beschaulichen Küstenort unweit der Hauptstadt Tokio. Der Tod ihres Vaters, zu dem sie seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr hatten, verschlägt die Drei aufs Land, wo die Beerdigung stattfindet. Dort treffen sie erstmals auf ihre 13-jährige Halbschwester Suzu. Da diese niemanden mehr hat, beschließen sie, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Die Geschichte einer glückenden Familienzusammenführung ist zugleich die Chronik einer kleinen Stadt, Melancholie mit eingeschlossen. Das hinreißend schöne moderne Familienstillleben basiert auf einem Manga und überzeugt durch seine subtile wie warmherzige Inszenierung.
Einlass ist jeweils ab 19.30 Uhr. Getränke gibt es vom Café international. Die Live-Musik im Vorproramm beginnt um 20 Uhr, die Filme um 21.15 Uhr. Der Eintritt ist auf Spendenbasis, die Musiker spielen für den Hut, die Platzzahl ist begrenzt. Mehr Information gibt es beim Haus International unter 0871-31947480 oder info@haus-int.de