LESERBRIEF: zum GENDERVERBOT in Schulen, Hochschulen und Behörden

Leserbrief zum Pressebericht und Kommentar vom 20.03.2024 zum Genderverbot in Schulen, Hochschulen und Behörden:

Immer wieder hören wir den Ministerpräsidenten sich über vermeintliche Verbote wie den Fleischkonsum oder den Genuss von Süßigkeiten lustig machen. Dabei betont er gerne, dass wir in einer freiheitlichen Demokratie leben. Doch nun greift er selbst  zu einem Verbot  und untersagt die Verwendung von Gendersprache in Schulen, Hochschulen und Behörden.

Diese Maßnahme stellt einen schwerwiegenden Rückschritt im Kampf für Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion dar und steht im Widerspruch zu den Werten einer modernen und offenen Gesellschaft.  Gendersprache trägt dazu bei, Diskriminierung und Vorurteile zu bekämpfen und die Sichtbarkeit von Menschen jenseits der traditionellen Geschlechterrollen zu erhöhen. Ein Verbot der Gendersprache sendet das falsche Signal an die Gesellschaft und führt zu einer Rückkehr zu überholten und engstirnigen Vorstellungen von Geschlecht. Statt die Vielfalt der Geschlechter zu feiern und zu unterstützen, wird sie durch solche restriktiven Maßnahmen unterdrückt und marginalisiert.

Es ist nicht nur bedauerlich, sondern ein Skandal, dass politische Entscheidungsträger wie Markus Söder auf diese Weise versuchen, die Freiheit der Sprache einzuschränken und den Fortschritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit zu behindern. Statt wie in dem dazugehörigen Kommentar das Verbot zu unterstützen, weil die Gendersprache von den allermeisten Bildschirmleseprogramme derartige Sonderzeichen nicht erkennen, sollte man besser überlegen, wie man diesen Missstand beseitigen kann. Schließlich haben wir viele schlaue Köpfe, Programmierer und Entwickler, die diese Herausforderung sicherlich gerne meistern. Es ist an der Zeit, dass wir uns gemeinsam für eine Welt einsetzen, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht respektiert und anerkannt werden. Ein Verbot der Gendersprache ist ein Schritt in die falsche Richtung und schließlich ist Gendern keine Pflicht und jedem Menschen selbst überlassen.

Anja König – Stadträtin – 84034 Landshut

 

Foto: König priv.

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