Am Freitag, 7.6. eröffnet in der Galerie des Kunstvereins – ausnahmsweise bereits um 19 Uhr(!) – die Ausstellung „no human is an island“ mit Fotografie, Malerei, Zeichnung und Installation.
Carolin Angele ! Geraldine Frisch no human is an island
Fotografie, Malerei, Zeichnung, Installation
08.06. – 30.06.2024
Einführung: Ursula Bolck-Jopp, Künstlerin
Musikalische Improvisation: „frischzælle“, Geraldine Frisch und Jörg Schiemann
Die Münchner Künstlerin Carolin Angele hasst schlechten Kaffee und liebt das Element Wasser. Dies und vieles mehr erfährt man in ihren Installationen und teils intuitiv, teils sehr bewusst auf Papierstücke und Briefumschläge gekritzelten Zeichnungen, die wie schnelle Tagebucheinträge Gedankenströme ungefiltert abbilden. Diese zu ordnen ist jedoch nicht Angeles Absicht. Denn nichts ist schlimmer als die Lageweile, die sie in einem kleinen Videobeitrag beklagt. Besser, man tüftelt am „Haus vom Nikolaus“ oder stellt sich die Frage: „Wie fange ich ein Bild an?“ Angele strebt kein „fertiges“ Kunstwerk mit Passepartout und Rahmen an. Sie interessiert vor allem der Schaffensprozess; sie visualisiert ganz persönlich und direkt ihr Nachdenken, Spüren, Erleben und das Erkunden von Grenzen. „Alles ist Kunst“ – befand schon Joseph Beuys.
„Ist das Kunst oder kann das weg?“ Nicht zuletzt diese Frage beschäftigt Geraldine Frisch. Ein großes PapierkorbObjekt gleich beim Eingang ist gut gefüllt mit ca. 500 zerknüllten Ausdrucken von Fotos. Frisch hat ihre Entscheidung offenbar schon getroffen. Nun sind die Ausstellungsbesucher gefragt, über ihr persönliches Kunstverständnis nachzudenken. Die Fotokünstlerin lebt und arbeitet in Isen, Landkreis Erding. Sie hat Verkehrsinseln als besondere Bühnen entdeckt, nicht nur für statische „Kreiselkunst“, sondern auch für ihre fantasievollen Performances, die sie fotografisch dokumentiert. In der Serie „Walden“ spürt Frisch im Wald Maschinen und Geräte auf, die von ihren Besitzern dort entsorgt wurden, die oft schon jahrelang vor sich hin rosten und teilweise von der Natur überwuchert sind. Sie fotografiert die Anhängerkupplungen, Scharniere, Deichseln und anderen Gerätschaften nachts, beleuchtet im Dunklen. Eine unheimliche Atmosphäre entsteht – fast wie in einem Kriminalfall.
Zusammen mit Jörg Schiemann von der der Band „frischzælle“ wird Geraldine Frisch am Vernissagenabend musikalisch improvisieren.