Rote Karte für die Erbschaftssteuer

Freie Wähler Landtagsabgeordnete Jutta Widmann lud zu Infoabend zum Thema „Erbschaftssteuer“ ein

Die Freien Wähler im Landtag wollen die Erbschaftssteuer gerne abschaffen. Bei einem Infoabend in den Brauhausstuben in Geisenhausen bekräftigte MdL Jutta Widmann diese Forderung. Die Landtagsabgeordnete der Freien Wähler hatte im Rahmen der Reihe „Fraktion vor Ort“ zu einem Infoabend zum Thema Erbschaftssteuer eingeladen.

Vielen ist sie ein Dorn im Auge: die Erbschaftssteuer. Seit 1.1.2023 ist das Vererben von Immobilien deutlich teurer geworden-dabei waren viele Erben bereits vorher gezwungen das Elternhaus zu verkaufen, um die hohen Steuern überhaupt bezahlen zu können.

Wie MdL Jutta Widmann zu Beginn ausführte, sei die Erbschaftssteuer ungerecht, unsozial und eigentumsfeindlich, viele europäische Länder hätten diese daher bereits abgeschafft.

Zudem bilde die Erbschaftssteuer die großen regionalen Unterschiede bei den Immobilienpreisen nicht ab.

Die Ampel-Regierung in Berlin habe die Bewertungsvorschriften so geändert, dass zum 1.1.2023 der steuerliche Wert von Immobilien gerade in Gebieten mit hohen Bodenrichtwerten stark angestiegen sei. Manche Immobilie sei damit quasi über Nacht um 61% wertvoller gerechnet geworden. Im Erbfall seien viele Erben daher oftmals gezwungen, ihr Elternhaus zu verkaufen, oftmals an reiche Investoren aus dem Ausland.

Ein „Ausverkauf unserer Heimat“ den die Freien Wähler so nicht weiter hinnehmen wollen.

Als Hauptreferent gab der Olchinger Fachanwalt für Erbrecht, Markus Sebastian Rainer, einen Überblick über die Erbschaftssteuer und demonstrierte anhand von fiktiven Fallbeispielen, wie unterschiedlich die Besteuerung ausfallen kann. Da die Bewertung durch die Finanzämter meist zu hoch angesetzt sei, lautete sein Tipp:

„Steuerbescheide nie ohne Überprüfung akzeptieren, sondern mit eigenen Gutachten dagegen halten.“ Der Gang zu einem zertifizierten Gutachter könne mehrere zehntausend Euro sparen. Mittels vorausschauender Schenkungen und der Verankerung von Nießbrauch sei es zudem möglich die Steuerfreibeträge besser auszunutzen.

Die zahlreichen Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten, wie viele Ungereimtheiten und Unsicherheiten es bei Erbschaften und Schenkungen gibt. Deshalb sei die Abschaffung der Steuer die einzig sinnvolle Lösung, wie Md L Jutta Widmann zum Schluss nochmal deutlich machte.

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Claus Barth, stell. Vorsitzender FW Geisenhausen, Rechtsanwalt Markus Rainer, MdL Jutta Widmann, 3. Bürgermeister Johann Staudinger
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Landtagsfraktion Freie Wähler

 

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