Grüne KREISTAGSFRAKTION zu BESUCH im KINDERKRANKENHAUS Landshut

Das Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut behandelt jährlich rund 6.500 Kinder stationär und 40.000 ambulant und ist mit 100 beschäftigten Ärzt*innen breit aufgestellt.

Um einen besseren Einblick in die momentane Lage des Hauses zu bekommen, traf sich die Grüne Kreistagsfraktion mit dem Geschäftsführer Bernhard Brand zu einem gemeinsamen Austausch.

Begleitet wurde das Gespräch unter anderem auch von dem Chefarzt Dr. Schettler und MdB Johannes Wagner. Der Grünenpolitiker und Kinderarzt beschäftigt sich seit Beginn seiner Amtszeit ausgiebig mit der Gesundheitspolitik und der geplanten Krankenhausreform.

Die Fraktion war zunächst erfreut zu hören, dass das Krankenhaus seit mehr als 16 Jahren gute Zahlen schreibt und von den Liquiditätshilfen des Bundes profitieren konnte. Außerdem berichtete Brand von einer gelungenen Digitalisierung im Haus, die die Patientenversorgung nachhaltig verbessert. Des Weiteren stellte er die verschiedenen medizinischen Leistungen und Weiterbildungsmöglichkeiten vor, die im Laufe der Jahre etabliert werden konnten.

Der Geschäftsführer machte aber auch auf diverse Herausforderungen aufmerksam, die sich für das Haus ergeben. So stellt vor allem die Personaluntergrenze, welche die maximale Anzahl von Patientinnen und Patienten pro Pflegekraft festlegt, eine Schwierigkeit da. Denn um die Gesundheitsversorgung uneingeschränkt gewährleisten zu können, kann es in Notfällen vorkommen, dass eine Überschreitung dieser Grenze notwendig ist. Die Folge bei Nichteinhaltung sind finanzielle Sanktionen.

Zudem macht sich auch der Trend der Ambulantisierung im Kinderkrankenhaus bemerkbar. Dabei stellte Brand klar, dass die Verzahnung zwischen stationären und ambulanten Versorgungsstrukturen ausgebaut statt gefährdet werden muss und eine Abschaffung unterschiedlicher Finanzierungsquellen erfolgen sollte. Das bisherige Klassifikationssystem DRG, das die Fallpauschale regelt, solle reformiert werden.

Auch Wagner kritisierte das System der Fallpauschale, denn diese führe zu einem schädlichen Wettbewerb zwischen Krankenhäusern. Er fordert die Bezahlung von Vorhaltekosten als Gegenmaßnahme.

„Dass hier die Weichen in den letzten Jahren auf Zukunft gestellt worden zu sein scheinen, ermöglicht eine gute Gesundheitsversorgung für Kinder in der Region. Auf Bundesebene sind wir entscheidende Schritte gegangen, um speziell Kinderkrankenhäuser zu sichern.“  fügte MdB Marlene Schönberger während des Besuchs hinzu.

Thema war zudem die anstehende Fusion der Kliniken. Die Anwesenden blicken dem Zusammenschluss optimistisch entgegen und sehen darin eine große Bereicherung für die Häuser. So können kostspielige Doppelstrukturen abgebaut und Synergieeffekte sinnvoll genutzt werden.

 

Foto:
Albina Thaqi

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