Späte Gäste
Alle Gastfreundschaft in Ehren,Feiern ist stets wunderschön;doch der gute Rat ist teuer,wenn die Gäste nicht mehr gehn.Goldgelb perlt der Sekt im Glase,und der Hausherr wär’ erfreut,wenn das „Prost“ die Abschiedsphase,und sie endlich gehn, die Leut’.So gähnt er als stille Mahnung,erst verhalten – doch dann laut,was die Zecher nicht beeindruckt;grimmig er zur Türe schaut.Erst, als er im Nachtgewande,machen sie sich aus dem Staub,und er legt im Morgengrauen …sich zur Ruhe – mit Verlaub. |
Liebeserwachen
Beim Tanzen drückt der Fridolindie Vroni fest ans Herz,und blickt spät beim nach Hause gehen,voll Freude himmelwärts.Wenn Amor jetzt das seine tut,meint er, und hält die Hand …zart in der seinen, hold des Glücks,und ist aus Rand und Band.Vor ihrer Haustür angelangt,da möcht’ er gar noch mehr –und Vroni sagt, sie wolle sehn,ob dies heut’ möglich wär’.Sie huscht hinein mit leisem Schritt,dreht rasch den Schlüssel um,und fragt, ob er denn Schleichen könnt’,zwecks Vater, Mutter drum.Der Fridolin bejaht das wohl,zum Schlüsselloch hinein:„Dann schleich dich“ …lacht das Mädchen keck –„Schleich dich doch endlich heim.“ |