„Wir finden aber, dass überhaupt nichts erledigt ist“, sagt die stellv. ÖDP-Landesvorsitzende Martha Altweck-Glöbl. 3609 Unterschriften hat die Straubinger Vize-Landrätin Anfang Oktober eingereicht. Ihr Ziel: Die familiäre Erziehungsarbeit für Kinder unter drei Jahren soll durch ein Erziehungsgehalt mit Rentenanspruch honoriert und aufgewertet werden. Das wäre gut für die Kinder und es würde auch die Kitas entlasten, die ihre Belastungsgrenze häufig längst überschritten haben.
Familiäre Care-Arbeit endlich anerkennen
Nach Ansicht von Martha Altweck-Glöbl ist es mit Blick auf die spätere Rente sowie die immense gesellschaftliche Bedeutung der „Familie als Rückgrat der Gesellschaft“ notwendig, die familiäre Kinderbetreuung endlich entsprechend zu honorieren. Der per Petition eingereichte Vorschlag sah vor, dass das Land Bayern im Anschluss an das Elterngeld des Bundes für zwei Jahre ein monatliches, Landeserziehungsgeld mit Rentenanspruch zahlen soll, das den staatlichen und kommunalen Kosten eines Krippenplatzes pro Kind und Monat entspricht. Damit sollen sich Eltern endlich frei entscheiden können, ob sie ihr Kind unter drei Jahren in eine Kita schicken oder sich selbst die Zeit für die familiäre Betreuung der Kleinsten nehmen wollen. „Der finanzielle Druck muss von den Familien genommen werden. Die Familien müssen raus aus dem Hamsterrad der Überlastung“, so die ÖDP-Politikerin.
Stärkung der Familien entlastet gleichzeitig die Kitas
Mit ihrer Petition wollten die Altweck-Glöbl und die 3.609 Unterstützerinnen und Unterstützer gleichzeitig ein zweites Problem angehen: Die von der ÖDP geforderte Wahlfreiheit würde auch die Kitas entlasten und dazu beitragen, dass der von der Wissenschaft angemahnte Betreuungsschlüssel endlich eingehalten werden kann. „Größere Gruppen und mehr Personal mit geringerer Qualifizierung – wie zuletzt auch von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf vorgeschlagen sind nicht die richtige Antwort auf den dramatischen Fachkräftemangel in den Kitas. „Es ist also eigentlich gar nichts erledigt“, sagt Martha Altweck-Glöbl.