Söder und Bernreiter starten Pilotprojekt zur Energiegewinnung
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PV-Überdachung an der St 2584 bei der Anschlussstelle Hallbergmoos
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Verbindung von Straßenbau und nachhaltiger Energieerzeugung
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Anlage deckt Strombedarf von 70 Haushalten
Straßenflächen könnten künftig eine vielversprechende Rolle bei der Produktion erneuerbarer Energien spielen, wenn sie entsprechend genutzt werden. Das Staatliche Bauamt Freising geht nun im Rahmen eines innovativen Pilotprojekts neue Wege: An der Staatsstraße 2584 westlich des Flughafens München im Bereich der Anschlussstelle Hallbergmoos wurde eine PV-Überdachung errichtet, um Erkenntnisse zur technischen, wirtschaftlichen und gestalterischen Nutzung von Verkehrsflächen für Solarstrom zu gewinnen. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter nahmen am Montag gemeinsam die Anlage offiziell in Betrieb.
„Bayern ist Sonnenland! Die heute in Betrieb genommene Photovoltaik-Überdachung am Flughafenzubringer in Hallbergmoos erstreckt sich auf 35 Metern Länge über alle Fahrspuren. Insgesamt wurden 1.235 Quadratmeter PV-Module installiert. Das ist eine innovative Lösung, die Strom erzeugt und zusätzliche Flächenversiegelung vermeidet. Die PV-Anlage deckt damit den Jahresverbrauch von 70 Haushalten. Bayern ist bundesweit Spitzenreiter beim Ausbau der regenerativen Energien und unangefochtener Photovoltaik-Champion. Auch bei der installierten Leistung liegen wir mit rund 35 Gigawatt weit vorne. Wir sind auf Platz eins bei Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie – und auch bei der Windkraft legen wir deutlich zu. Mit rund 70 Prozent Anteil an der Stromerzeugung stammt in Bayern so viel Strom aus erneuerbaren Quellen wie in keinem anderen Bundesland.“ sagte Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder.
Verkehrsminister Christian Bernreiter ergänzte: „Gerade Straßen bieten ein bislang ungenutztes Potenzial bei der regenerativen Energiegewinnung: Sie sind versiegelt, erschlossen und oftmals gut zur Sonne ausgerichtet. Hier verbinden wir Mobilität mit Energiegewinnung, verbrauchen kaum Fläche und bringen die Energiewende sichtbar voran. Eine echte Win-Win-Situation.“
Die Anlage erstreckt sich über 35 Meter und umfasst ca. 1.100 Quadratmeter Solarmodule auf dem Dach und zusätzlich 135 Quadratmeter an der Südfassade mit einer Spitzenleistung von knapp 210 Kilowatt-Peak. Um für die Verkehrsteilnehmer einen Tunnel-Effekt zu vermeiden, sind die Glasmodule transparent. Pro Jahr sollen rund 210.000 Kilowattstunden erzeugt werden, was mehr als 115 Tonnen CO einspart. Dies bedeutet, dass mit der seit September 2024 für rund 4,2 Millionen Euro errichteten Anlage der jährliche Strombedarf von 70 Haushalten gedeckt werden kann. Der Strom wird nicht nur ins Netz der Stadtwerke Freising eingespeist, sondern versorgt auch direkt Notrufsäulen, Verkehrszählanlagen und die Steuerungstechnik der Straße.
Mit dem Pilotprojekt an der St 2584 hat das Staatliche Bauamt Freising eine neue Perspektive in der Verbindung von Straßenbau und nachhaltiger Energieerzeugung eröffnet. Das Vorhaben soll wichtige Erkenntnisse zur praktischen Umsetzbarkeit von PV-Überdachungen an Straßen liefern. Ziel ist es, die solare Nutzung von Infrastrukturflächen wirtschaftlich zu machen und damit das Bayerische Klimaschutzprogramm konkret umzusetzen.
Fotos:
Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und Staatskanzleiminister Dr. Florian Herrmann bei der offiziellen Inbetriebnahme der Photovoltaik-Anlage
(Quelle: Winszczyk/StMB)