WEIHNACHTS- und NEUJAHRSGRÜßE von Oberbürgermeister Alexander PUTZ

Liebe Landshuterinnen und Landshuter,

sehr geehrte Damen und Herren,

zu den bevorstehenden Weihnachtsfeiertagen wünsche ich Ihnen und Ihren Familien Momente der Ruhe und des Friedens. Mögen Sie Zeit finden, sich zu erholen und die weihnachtlichen Tage in entspanntem Miteinander, Freude und Besinnlichkeit zu verbringen.

Allen, die sich im Jahr 2024 für das Wohl unserer Stadt eingesetzt haben – sei es in der Politik, in der Verwaltung oder in der Zivilgesellschaft – möchte ich herzlich danken. Gemeinsam können wir viel erreichen! 2024 haben wir, haben Sie alle viel getan, um den Motor unserer Stadt am Laufen zu halten.

Im März wurde von den Museen der Stadt eine umfangreiche und erstrangige Ausstellung zu „Landshut im Nationalsozialismus“ eröffnet. Das große Interesse der Bürgerinnen und Bürger beweist, dass diese Aufarbeitung der lokalen Geschichte während der Zeit der NS-Herrschaft überfällig war und die Bereitschaft, sich mit diesem Kapitel der Stadtgeschichte zu beschäftigen, bemerkenswert ist. Im 75. Jahr der Verabschiedung des Grundgesetzes wurde aber auch deutlich, dass Demokratie kein Selbstläufer ist, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern getragen und verteidigt werden muss. Dass dies noch funktioniert, haben die Demonstrationen im Januar gezeigt. Angesichts der im neuen Jahr anstehenden Bundestagswahlen ist dies Mahnung und Auftrag zugleich.

2024 konnten wir auch das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Ried im Innkreis feiern, ein lebendiges und nachdrückliches Zeichen, dass die Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entstehung eines demokratischen Staatenbundes Europa gelungen ist.

Der März bot einen weiteren, für das demokratische Miteinander wichtigen Glanzpunkt: Der Stadtrat verabschiedete den Haushalt wohl zum ersten Mal seit Bestehen dieses Gremiums einstimmig. Die finanzielle Lage der Kommunen ist, wie ich schon oft in den vergangenen Monaten dargelegt habe, so schwierig wie nie. Deshalb war das Bemühen um Kompromisse zum Wohl unserer Stadt in einer Zeit großer Zerrissenheit ein Höhepunkt demokratischen Wirkens und auch für mich persönlich ein Höhepunkt meiner politischen Arbeit, weil es zeigt, dass wir gerade im Moment großer Herausforderungen in der Lage sind, politisches Kalkül hintanzustellen und an einem Strang zu ziehen. Denn klar ist: Ohne eine solide Finanzierung können wir unsere zahlreichen Aufgaben nicht erfüllen.

Umso erfreulicher ist es, dass wir im nun zu Ende gehenden Jahr besonders beim Bau der neuen Schulen einen großen Schritt vorangekommen sind: Die beiden Grundschulen Ost und Nordwest feierten Richtfest und der Neubau der siebenzügigen Staatlichen Realschule liegt im Zeitplan. Das Modellprojekt „Effizient bauen, leistbar wohnen“, bei dem an der Breslauer Straße in drei Bauabschnitten 107 sozial geförderte Wohnungen errichtet wurden, konnte in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Sicherung der Gesundheitsversorgung in Stadt und Region ist dagegen eine Aufgabe, mit der die Kommunen vom Bund relativ alleingelassen werden. Derzeit fungieren die Kommunen als Rettungsschirm für viele Kliniken. Zahlreiche Städte und Landkreise können sich den Ausgleich der stetig wachsenden Defizite aber nicht mehr leisten und werden wohl ihre Krankenhäuser schließen müssen.

Bereits jetzt zeichnet sich im Rahmen der Haushaltsaufstellung für 2025 ab, dass in der Stadt Landshut die eingeplanten Mittel nicht ausreichen werden, um die Verluste des Klinikums vollständig ausgleichen zu können. Wir werden daher noch mehr Geld für das Klinikum bereitstellen müssen. Mittel, die an anderer Stelle empfindlich fehlen. Dass wir unter diesen Umständen im November die Eröffnung des neuen Bettenhauses des Klinikums feiern konnten, ist deshalb außerordentlich erfreulich. Denn: Dieser Neubau ist eine wichtige Investition, um eine optimale, wohnortnahe medizinische Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass wir im neuen Jahr die Klinikfusion von städtischem Klinikum und den Lakumed-Klinken im Landkreis vorantreiben. Die Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis hat mit der Übernahme der Trägerschaft für das Kinderkrankenhaus St. Marien bereits einen ersten Erfolg erzielt. Dennoch werden wir die Probleme der Krankenhausfinanzierung nicht vor Ort lösen können. Ich appelliere deswegen dringend an die künftige Bundesregierung, uns in Sachen Gesundheitsversorgung nicht im Regen stehen zu lassen.

Auch wenn die Bürgerinnen und Bürger zu Beginn der 1970er Jahre zunächst skeptisch waren: Die Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Kommunen Münchnerau, Schönbrunn und Frauenberg im Zuge der Gebietsreform wurde eine Erfolgsgeschichte. Sie sind längst als lebendige Stadtteile in die Stadt Landshut hineingewachsen und bereichern die Stadtgemeinschaft. Im Sommer wurde das 50-jährige Jubiläum in den Stadtteilen jeweils mit einem Fest gefeiert.

Im Juli wäre Fritz Koenig 100 Jahre alt geworden und das Koenigmuseum feierte den Künstler mit einer biographischen Ausstellung seiner Hauptwerke und mit Ausstellungen in Kooperation mit dortigen Institutionen in New York, Venedig und München. In Zusammenarbeit von Stadtkirche, Erzbischöflichem Ordinariat, Sammlern und dem Künstler Sean Scully wurden in der Altdorfer Kapelle in St. Martin im Herbst von Scully gestaltete, neue Kirchenfenster eingesetzt. Dies ist nicht nur ein Geschenk der Stadtkirche an die Gläubigen, die eindrucksvollen Fenster verbreiten zudem ihre Wirkung Richtung Altstadt für alle Bürgerinnen und Bürger. Die Museen der Stadt begleiteten das Ereignis mit einer Ausstellung und Vorträgen.

Ein sportlicher Höhepunkt des Jahres 2024 nicht nur für Eishockeyfans war die Austragung des Eishockey-Deutschland Cup für Frauen und Männer in der Fanatec-Arena. Je vier Nationalmannschaften lieferten sich spannende Spiele, um die Turniersieger zu ermitteln.

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr erleben wir ein weiteres Weihnachtsfest im Zeichen multipler Krisen. Inzwischen haben wir uns fast schon daran gewöhnt, dass die Auswirkungen auch unser Land, unsere Stadt und unseren Alltag betreffen. Die wirtschaftliche Stagnation bedeutet für die Stadt Landshut auf der Einnahmenseite ein rückläufiges Gewerbesteueraufkommen, während auf der Ausgabenseite höhere Zinsen und steigende Kosten den städtischen Haushalt belasten. Unter diesen Voraussetzungen wird es 2025 noch schwieriger, erneut einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen und zu verabschieden: Viele wichtige Projekte müssen daher auf den Prüfstand, etliche werden wir vorübergehend auf Eis legen müssen.

Im kommenden Jahr stehen auf politischer Ebene mit der Bundestagswahl im Februar richtungsweisende Entscheidungen an. Die Kriegs- und Krisengebiete in der Ukraine und im Nahen Osten werden weiterhin weltweit Auswirkungen auf Politik und Wirtschaft haben. Wie  schnell sich vermeintlich in Stein gemeißelte Zustände ändern können, hat der Sturz des Assad-Regimes in Syrien gezeigt. Dies gibt Hoffnung, wenngleich die weitere Entwicklung abgewartet werden muss. Veränderungen bringen grundsätzlich auch Chancen mit sich, und trotz der gerade allgegenwärtigen düsteren Prognosen, möchte ich an dieser Stelle für ein wenig Optimismus und Vertrauen in die Zukunft werben.

Auch zur Zeit von Jesu Geburt war die Welt alles andere als friedlich und „wohlgeordnet“. Doch die Geburt des Kindes verbreitete Licht und Hoffnung, bei einfachen Menschen wie den Hirten ebenso wie bei den Heiligen Drei Königen. Es war trotz der ungünstigen Umstände ein Neubeginn. Die Weihnachtsgeschichte lehrt uns, dass nicht alles perfekt sein muss, um Hoffnung zu schöpfen und das Licht der Zuversicht in unseren Herzen zu entzünden.

Liebe Landshuterinnen und Landshuter, ich wünsche Ihnen frohe weihnachtliche Festtage und ein friedliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2025!

Ihr
Alexander Putz

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