Landschaftspflegeverband übernimmt drei Projekte
Kopfweidenpflege, Blumenwiesenansaat und Feuchtbiotopanlage – drei verschiedene Maßnahmen, die im Naturschutz zur Steigerung der Artenvielfalt regelmäßig Anwendung finden: Der Markt Ergolding arbeitet hierfür eng mit dem Landschaftspflegeverband Landshut (LPV) zusammen, um Flora und Fauna zu schützen.
Kopfweidenpflege
Als „Projekt des Monats“ bezeichnet der LPV die Pflege von sieben Kopfweiden entlang des Feldbachs in Unterglaim. „Kopfweiden dienten dem Menschen über Jahrhunderte zur Gewinnung von Rohmaterial für die Korbflechterei“, erzählt Helmut Naneder, stellvertretender Geschäftsführer des LPV. Zu diesem Zweck wurden die Weiden jährlich im Winterhalbjahr geschnitten, um die dünnen, biegsamen Jahrestriebe noch vor dem erneuten Austrieb zu ernten. „Ein Nebeneffekt dieser alten Nutzungsform war die durch den häufigen Rückschnitt entstehende typische Kopfform, die besonders bei alten Kopfweiden für viele Tierarten wichtige Lebensraumstrukturen bietet.“, sagt Naneder. Gerade Fledermaus- und Vogelarten, aber auch viele Insektenarten, würden die entstehenden Höhlenstrukturen als Nahrungs- und Fortpflanzungshabitate nutzen. In der heutigen Zeit spiele die Nutzung für die Korbflechterei keine Rolle mehr, weshalb die Pflege oftmals völlig unterbleibt. Kopfweiden, die nicht oder nur unregelmäßig geschnitten werden, brechen aber nach einiger Zeit aufgrund der langen, schweren Triebe auseinander, was das Verschwinden der Kopfweidenbestände als uralte Zeugen unserer Kulturlandschaft zur Folge hat. Um dies zu verhindern, führt der Landschaftspflegeverband Landshut regelmäßig in den Wintermonaten entsprechende Pflegeaktionen in Stadt und Landkreis durch.
Blumenwiesenansaat
„Wenig Aufwand und große Wirkung erzielen Blumenwiesen, die seit vielen Jahren im Gemeindegebiet blühen“, sagt Marion Neugebauer, zuständig für den Natur- und Artenschutz im Markt Ergolding. Blumenwiesen seien pflegeleicht und auch für stadtnahe Bereiche geeignet. Die jüngste Ansaat erfolgte vor wenigen Wochen am Ende der Lindenstraße Richtung Altheim durch den LPV. Die Blumenwiesen müssen ein bis zwei Mal im Jahr gemäht werden, um die Blütenpracht, welche sich jedes Jahr ein bisschen ändert, zu erhalten. „Viele Tiere – insbesondere Insekten wie Schmetterlinge, Hummeln, Wildbienen, Schwebfliegen und Käfer – brauchen blühende Pflanzen. Und die Pflanzen brauchen die Tiere, weshalb demnächst eine weitere Fläche mit einer Ansaat bereichert wird“, ergänzt Naneder.
Feuchtbiotopanlage
Ein meist unscheinbares, jedoch wertvolles Instrument im Naturschutz sind Feuchtbiotope – geschützte Areale, die zu den artenreichsten Lebensräumen gehören und eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Bereits seit mehreren Jahren zählt der hintere Bereich des Paintner Weihers – nähe „Rosenhof“ – zu einem solchen Schutzgebiet. Nun erfolgte eine weitere Anlage in Ergolding: In der Isarau, nähe Albing, hat der Landschaftspflegeverband Landshut ein Kleingewässer aufbereitet.
Ergoldings Bürgermeister Andreas Strauß bedankt sich bei Helmut Naneder, stellvertretend für den Landschaftspflegeverband für die reibungslose Zusammenarbeit. „Natur- und Artenschutz funktioniert nur, wenn man an einem Strang zieht“, sagt Strauß.