Frühlingskonzerte „MITEINANDER“ in der Rochuskapelle

Die traditionellen Weltmusik-Konzerte unter dem Titel MITEINANDER in der Rochuskapelle stehen in dieser Saison im Zeichen von Begegnungen und transkulturellen Erfahrungen von Musikern mit unterschiedlichen Musiktraditionen aus Asien und Europa.

Beim ersten Konzert am 13. Mai spielt das Trio Aya und vermittelt schwerelose Lebensfreude. Aya ist ein mongolischer Ausruf des Erstaunens, der unmittelbaren Lebensfreude, von positiven Emotionen und steht hier für die kreative Grundeinstellung des Trios: harmonisch spannend, rhythmisch waghalsig, aber mit einer Schwerelosigkeit und Transparenz, wie sie nur zwischen besonderen Künstlern entsteht.

Die mongolische Sängerin Enji Erkhembayar ist ein stimmliches Juwel mit enormem Ausdruck. Bei Paul Brändle – bekannt u.a. vom „Rick Hollander Quartet“ – treffen ihre scheinbar mühelosen Intonationen auf Elemente des Jazz und Pop, eine ungehörte Symbiose, die noch verstärkt wird durch Simon Popp, einer der derzeit spannendsten Perkussionisten und Schlagzeuger, der wiederum Einflüsse und Instrumentarium u.a. indischer und afrikanischer Herkunft einbringt.

Beim zweiten Konzert am 20. Mai mit Embryo und Deobrat & Prashant Mishra geht die westliche mit der östlichen Musik eine magische Verbindung ein. Schon seit 1969 (!) ist die legendäre Band Embryo aktiv. Auf ausgedehnten musikalischen Reisen verstand sie es, eine eigene Form von globalisierter Groove- und Improvisationsmusik zu entwickeln, ohne jemals in einen populären „Ethno-Touch“ zu verfallen. Die Zusammenarbeit mit Künstlern aus aller Welt war dabei immer Kern des Konzepts. Magische Momente ergeben sich bei der Begegnung mit den beiden Klangkünstlern und Cousins Deobrat und Prashant Mishra aus der nordindischen Großstadt Benares/Varanasi, die der großen Musikerdynastie Banaras Gharana entstammen. Klassische indische Musik in höchster Vollendung verbindet sich mit den rhythmischen Strukturen, die der aus dem Jazz und Krautrock stammende Bandleader Embryos Christian Burchard entwickelt hat und seine Tochter Marja seit 2015/2016 weiterführt.

Zum Abschluss präsentieren Arash Sasan und Josef Reßle am 27. Mai persische Chansons von betörender Intensität. Der in Teheran geborene Wahl-Münchner Arash Sasan spiegelt in seiner Musik verschiedene Aspekte seines Lebens in unterschiedlichen Kulturen und Ländern wider. Gemeinsam mit Josef Reßle am Piano entstehen intime, betörend intensive „Polaroids der Dämmerung“ (Ralf Dombrowski, SZ): eine Gratwanderung zwischen Chansons, Jazz, Blues, Funk, Bossa Nova, Flamenco und traditioneller iranischer Musik; sei es eine Neuinterpretation eines armenisch-aserbaidschanischen Volkslieds, eine persische Gedichtvertonung von Rumi oder ein Lied aus eigener Feder. Ganz in der Tradition orientalischer Liedermacher liegt es Sasan am Herzen, die Werke dem Publikum in ihrer Intensität nahe zu bringen; auf Deutsch führt er seine Zuhörer in die Geheimnisse seiner persischen Texte ein und nimmt sie mit in eine Welt voller Sehnsucht und Poesie.

Es gibt eine beschränkte Platzzahl. Konzertbeginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr. Mehr Informationen über die Konzerte gibt es unter https://studio.kaedinger.de/rochus. Eine Anmeldung wird empfohlen.Es gibt auch ermäßigte Dauerkarten. Infos und Vorverkauf beim Haus International unter 0871/3194748-0 oder info@haus-int.de.

Fotos:
Haus International

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