POETISCHES von Oskar Stock: „Das flotte Nachbarhöschen“ – „Nacktschnecken“

Das flotte Nachbarhöschen

 

Bei der  Nachbarin an der Wäschespinne,

da flattert an der höchsten Zinne,

ein Höschen, herrlich anzuschaun,

mit Spitzen und in hellem Braun.

Ich ruh’ auf meiner Gartenliege,

wobei ich Stielaugen schier kriege,

und überleg’, wem dies Dessous …

gehört, das lässt mir keine Ruh’.

Der Nachbarin im mittleren Alter,

noch duftig, wie ein flotter Falter,

oder der Tochter, pubertär,

die gerne etwas älter wär’.

Da nimmt die Trägerin von der Spinne,

das Höschen, wobei ich beginne …

zu schmunzeln, und ich grüß’ hinüber;

die Oma ist’s, nun bin ich klüger.

Nacktschnecken

 

Im Garten, schier an alles Ecken,

kann man sie erspähen, entdecken,

an den Blumen, im Salat,

und sie fressen, früh und spaat.

Und so sammelt man voll Rage,

diese freche Tierbagage,

und entsorgt sie, schwarz und braun,

rasch zum Nachbarn übern Zaun.

Doch bereits am nächsten Tage,

hat man erneut die gleiche Plage,

und so währt nur kurz das Glück –

denn sie kehren stets zurück.

Foto: Oskar Stock priv.

 

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