Kunstverein Landshut e.V. : Gesa Lange memorie Zeichnung

Gesa Lange arbeitet hauptsächlich in den Medien Zeichnung und Installation

Ihre Ausstellung vom 17.06. – 09.07.2023 im Kunstverein Landshut eröffnet am Freitag, 16. Juni, um 19.30 Uhr. Neben malerisch anmutenden Bleistiftzeichnungen arbeitet die Künstlerin in ihren Fadenzeichnungen mit textilen Strukturen.

Einführung: Ursula Bolck-Jopp, Künstlerin

Kunstverein Landshut e.V.

Galerie: Herrngasse 375

84028 Landshut

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 14:00 bis 17:00 Uhr www.kunstverein-landshut.de

Gesa Lange arbeitet hauptsächlich in den Medien Zeichnung und Installation.

In den Graphitzeichnungen von Lange spürt man den Prozess von Konstruktion und Zerstörung, von Hervorbringung und Auslöschung. In Schichten trägt die Künstlerin Graphit auf Leinwand oder Papier auf, legt Bleistiftschraffuren daüber, trägt Entstandenes wieder ab, um erneut Material aufzutragen. Wie Sedimente, die Zeit und Raum zu konservieren scheinen, lagern sich die Schichten auf dem Bildgrund ab.

Bei Ihren Fadenzeichnungen arbeitet Gesa Lange mit in den Raum hineinwachsenden Materialebenen. Eine oftmals wiederkehrende Ebene ist das gestickte Raster. Mit ihrer klaren Linienführung einerseits, den vielen losen Fadenenden und Unregelmäßigkeiten im scheinbar perfekten Rastersystem andererseits, bewegen sich die Fadenzeichnungen auf einem schmalen Grat zwischen geordneter Konstruktion und deren „Scheitern“, leichten Abweichungen von der geplanten Linienführung. Die Zeit spielt in den gestickten Arbeiten eine entscheidende Rolle. Die Betrachterin oder der Betrachter kann die Reihenfolge der gestickten Ebenen in den Raum durch Überlagerungen der Fäden nachvollziehen. Dennoch entziehen sich die Linien einer konkreten zeitlichen Zuordnung, da weder der Anfang noch das Ende einer Überlegung gekennzeichnet ist.

Zeit als Rohmaterial in Bilder zu verwandeln ist ein entscheidender Faktor in Langes Arbeiten. Die Zeichnungen sprechen von einer unentwegten Entwicklung, gleichzeitig sind sie jedoch regungslos und eingefroren. Sie sind zeitlose Wiedergaben eines niemals endenden Prozesses, wie die Hamburger Galeristin Carolyn Heinz anmerkt.

Gesa Lange, geboren in Tongeren/Belgien, studierte Freie Kunst an der HFBK (Hochschule für bildende Künste) Hamburg, an der sie ihren Master of Fine Arts absolvierte. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und dem europäischen Ausland gezeigt und sind in vielen öffentlichen Sammlungen vertreten. Seit 2011 hat sie eine Professur für Zeichnung an der HAW (Hochschule für Angewandte Wissenschaften) Hamburg inne. Gesa Lange lebt und arbeitet in Hamburg.

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