LBV und DLRG: STEUERGELDER für SCHWIMMBÄDER nutzen statt für SKIANLAGEN verpulvern

Öffentliche Gelder sollten nicht in eine Zerstörung der Natur in den Alpen, sondern in die Zukunft unserer Kinder investiert werden

Hilpoltstein/Neumarkt, 06.10.2023 – Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern) und die DLRG Bayern fordern die zukünftige Staatsregierung dazu auf, keine weiteren Steuergelder in die Modernisierung von bayerischen Skigebieten zu investieren. „Wer bayerische Skianlagen fördert, treibt die Zerstörung der letzten naturnahen Lebensräume in den Alpen aktiv voran. In Zeiten der Klimakrise Steuergelder so zu verwenden ist an Absurdität nicht zu überbieten“, so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. LBV und DLRG setzen sich deshalb gemeinsam dafür ein, dass die Fördergelder für den bayerischen Skibetrieb stattdessen in Schwimmhallen und Freibäder im Freistaat investiert werden. „Für die Zukunft unserer Kinder sind ausreichend und intakte Schwimmbäder ein absolutes Muss. Mit einer konsequenten Investition würde das Geld in das Erlernen eines im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtigen Sports fließen, von der auch zukünftige Generationen profitieren würden“, so der Präsident der DLRG Bayern, Dr. Manuel Friedrich.

Die meisten der 267 bayerischen Skigebiete sind klein und haben Anspruch auf eine Subvention durch die Seilbahnförderrichtlinie. Damit werden Modernisierungsvorhaben mit bis zu 35 Prozent der Kosten bezuschusst. Dazu gehört zum Beispiel auch der Bau von Beschneiungsanlagen. Seit 2009 wurden 46 Investitionsvorhaben mit über 91 Millionen Euro gefördert, die somit jede Bayerin und jeder Bayer bezahlt hat. „Unsere Gesellschaft kann es sich einfach nicht mehr leisten, dafür noch weiter Geld auszugeben. Erst kürzlich hat zum Beispiel der völlig defizitäre Betrieb der Jennerbahn trotz massiver Förderung klar gezeigt, dass Investitionen in die bayerischen Skigebiete keine Zukunftsperspektiven für unsere Alpen sind und deshalb ein Ende haben müssen“, kritisiert Norbert Schäffer.

Die Liste der Umweltschäden durch den Ausbau von Skiinfrastruktur ist lang: Energieverbrauch für die Kunstschneeproduktion, Bau von Beschneiungsteichen, Zerschneidung von Lebensräumen und Störungen sensibler Arten durch immer mehr Touristen. Eine weitere Förderung der Skianlagen zögert das Ende des Skisports in vielen Regionen nur um wenige Jahre künstlich hinaus und das verbunden mit hohen Kosten und vielen Schäden. Die Staatsregierung hat somit einen Sport unterstützt, der vor dem Hintergrund der Klimakrise ohnehin keine Zukunft mehr hat und überdies der Umwelt in einem sensiblen und deutschlandweit einzigarten Naturraum schadet. „Die knappen Gelder der öffentlichen Hand sollten nicht in Spaß-Infrastruktur, sondern stattdessen in essenzielle Daseinsvorsorge wie das Schwimmen investiert werden. Kommende Generationen werden mit Kopfschütteln auf diese Verschwendung an Steuergeldern zurückblicken, an die sich die Staatregierung aber immer noch festklammert“, so Norbert Schäffer.

Dr. Manuel Friedrich von der DLRG Bayern: „Schwimmen ist nicht irgendein Sport, sondern schwimmen können ist eine überlebenswichtige Fertigkeit. Schwimmen lernt man nicht in irgendeinem kalten See. Dazu braucht es Hallenbäder, die das ganze Jahr über in Betrieb sind. Um sie zu bauen und zu unterhalten, brauchen die Kommunen mehr Mittel als bisher.“

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